Madonna d'Ongero

Heilige Messen
in der Wallfahrtskirche Madonna d'Ongero in Carona

Oktober 2024


Montag | Dienstag | Donnerstag | Freitag
Wöchentliche Heilige Messe um 07.30 Uhr


Samstag
Rosenkranz um 16.30 Uhr
Priestermesse um 17.00 Uhr

November 2024


 Samstag
09 | 16 | 23 November 2024 
Vorweihnachtliche Gottesdienste
17.00 Uhr
 

Wiedereröffnung Wallfahrtkirche Madonna d'Ongero

Ein Ort des Glaubens erstrahlt neu

Nach sechsjähriger Schliessung und intensiven Restaurierungsarbeiten freuen wir uns, die feierliche Wiedereröffnung unserer geliebten Wallfahrtskirche bekanntzugeben. Die Kirche, die für viele Menschen ein Ort des Gebets, des Trostes und der Hoffnung ist, wurde einer kompletten Renovierung unterzogen, mit dem Ziel, ihre Schönheit zu bewahren und sie für alle zugänglich zu machen. Zudem soll die Nutzung gewährleistet und das kulturelle und spirituelle Erbe über die Generationen hinweg erhalten bleiben.

Ein Blick in die Geschichte

Am Ende eines Kreuzwegs mit 14 Kapellen (deren originale Gemälde am Karfreitag und am zweiten Sonntag im September, anlässlich des Madonnenfestes, ausgestellt werden) gelangt man zum Heiligtum Santa Maria di Loreto, auch bekannt als „Madonna d'Ongero“: ein wahres Meisterwerk der Barockkunst. Es wurde ab 1624 erbaut und in den strukturellen Teilen bis 1646 fertiggestellt, als Ersatz für eine kleine Kapelle, die das wundertätige Bild der Madonna von Loreto enthielt, das auf das Jahr 1515 datiert und noch heute im Inneren vorhanden ist. Der Volksüberlieferung nach wurde das Gemälde von einem taubstummen Mädchen gefunden, das daraufhin das Sprechen und Hören wiedererlangte.

Ab etwa 1640 wurde die prächtige Innenausstattung in mehreren Phasen realisiert, bestehend sowohl aus zahlreichen Stuckfiguren als auch aus grandiosen Fresken. Aufgrund der häufigen Lücken in den
historischen Quellen fehlt noch eine endgültige Studie über dieses bedeutende dekorative Werk, an dem zweifellos bedeutende Stuckkünstler wie Alessandro Casella (1596-1657) und Daniele Antonio
Solari (geboren 1649) beteiligt waren. Dem Ersteren können die beiden Statuen der Kirchenväter im Presbyterium, die reiche Verzierung des Hauptaltars, die vier prächtigen Engel neben den Säulen an
der Kreuzung von Kirchenschiff und Querschiff sowie die Figuren der Heiligen Georg und Andreas auf der Rückwand zugewiesen werden; dem Letzteren werden die Statuen zugeschrieben, die die beiden
Seitenkapellen schmücken (rechts: Heilige Margareta von Antiochien und Heiliger Ambrosius; links: Heilige Maria Magdalena und Heiliger Gregor), sowie die Verzierungen der Seitenaltäre. Die Künstler
arbeiteten hier sicherlich mit einer grossen Zahl von Mitarbeitern aus ihren Werkstätten zusammen.

Unter den zahlreichen und farbenfrohen Fresken – die Geschichten aus dem Leben der Jungfrau Maria, des heiligen Josef und der Kindheit Jesu erzählen – stechen in den Blindbögen des Kirchenschiffs die wunderbaren Gemälde von Giuseppe Antonio Petrini (1677-1759) aus dem 18. Jahrhundert hervor. In diesen hat der Künstler zwei Szenen dargestellt, die einander gegenüberliegen: rechts die Disputation Jesu mit den Doktoren und links die Darstellung im Tempel.

Die Besucher können das ikonografische Programm dieses außergewöhnlichen Sakralbaus in vollem
Umfang genießen, da die Kirche in ihren ursprünglichen Formen erhalten wurde. Die Innenausstattung – obwohl sie sich über fast ein Jahrhundert entwickelte – folgt einem präzisen und kohärenten
kommunikativen Zweck seitens der kirchlichen Auftraggeber.

Die Restaurierungskampagne

Die vor zwei Jahren begonnenen Restaurierungsarbeiten waren notwendig, um die Struktur und die Kunstwerke der Kirche vor den Auswirkungen der Zeit und der Witterungseinflüsse zu schützen.

n der ersten Phase der Restaurierung wurden die Treppen und Holzböden des Glockenturms durch solide Metallkonstruktionen ersetzt; außerdem wurde das Eisengestell der Glocken (der sogenannte "Glockenstuhl") von einer spezialisierten Firma erneuert. Der gesamte Glockenturm wurde somit strukturell gesichert.

Einige der zahlreichen durchgeführten Arbeiten betrafen die Laterne, die sich an der Spitze des Vierungsturms befindet. Das gesamte Bauvolumen war stark beschädigt, und es wurde eine vollständige Sanierung durchgeführt (sowohl der gemauerte Bogen als auch die Kupferverkleidung). Der schlechte Zustand der Laterne war auch die Hauptursache für Wassereinbrüche an den
Stuckarbeiten, die besonders in der Kuppel in einem äußerst besorgniserregenden Zustand waren, mit
zahlreichen Ablösungen. Vor den Restaurierungen waren deutlich Salzablagerungen zu erkennen, die die Struktur des Stucks bis in die Tiefe zerstört hatten.

Die Restaurierung bestand in der Wiederanheftung und Festigung der Stuckarbeiten, der Reinigung der Oberflächen, der Entfernung der Salze, der Neuanstriche, der Ausbesserung von Lücken und der
malerischen Integration. Zudem zeigten Inspektionen und Messungen ein offensichtliches Rissbild in den Mauern des Glockenturms und der Sakristei, das auf statische Probleme zurückzuführen war, wie
unzureichend abgefangene Schubkräfte von der Dachdeckung und den vorhandenen Bögen. Die
Restaurierungsmassnahmen erforderten daher die Einfügung von Zugankern in die Mauerstärke der
oberen zwei Ebenen des Glockenturms und in die Außenmauern der Sakristei.

Die Arbeiten wurden mit der Erneuerung der Pflasterung des Vorplatzes und des Kreuzwegs
abgeschlossen – besonders wichtig, um dieses wunderschöne Monument auch Menschen mit
Behinderungen zugänglich zu machen – sowie mit der Aufwertung der Einsiedelei.

Die Originalgemälde des Kreuzwegs wurden restauriert und werden traditionell zweimal im Jahr ausgestellt. Außerdem wurden lebensgroße Fotokopien angefertigt, die in die Kapellen eingefügt wurden, sodass die wunderschönen Gemälde das ganze Jahr über bewundert werden können.

m Inneren der Kirche wurde zudem ein neues Beleuchtungssystem installiert, das den aktuellen
technischen Standards entspricht.

Einsiedelei

Die Wallfahrtskirche beherbergt seit jeher eine Einsiedelei. Diese wurde nun vollständig renoviert und bietet neu 10 Schlafplätze, 2 Bäder – eines davon behindertengerecht – sowie ein kleiner Aufenthaltsraum mit Küche. Die Einsiedelei heisst all jene willkommen, die sich eine Pause vom Alltag gönnen und sich auf das Wesentliche konzentrieren möchten. Dieser Ort ist ideal zum Beten, Meditieren und Ausruhen; die ruhige und gastfreundliche Umgebung lädt dazu ein, innere Ruhe in Stille und Abgeschiedenheit zu finden. Hier können die Gäste ihre Gedanken ordnen, sich aufladen und geistig erneuern. Die Atmosphäre der neuen Einsiedelei – offen für alle – ist intim und persönlich und bietet die perfekte Gelegenheit, sich zurückzuziehen und die tiefgreifende Ruhe dieses Ortes zu geniessen.

Pubblicazione 2025

Der Pfarreirat zusammen mit Spezialisten arbeite an einem Buch, das einen unverzichtbaren Bezugspunkt in der Geschichte der Wallfahrtskirche darstellen wird. Durch die Veröffentlichung – geplant für September 2025 – wird das Publikum die Möglichkeit haben, die historisch-künstlerischen Aspekte des Gebäudes im Detail kennenzulernen, alles zu verstehen, was die Stuckateure und Maler dargestellt haben, und über die Phasen der Restaurierungskampagne informiert zu werden. Der Band
wird mit zahlreichen großformatigen Bildern illustriert sein und richtet sich an alle, die eines der bedeutendsten Denkmäler des künstlerischen Erbes des Tessins besser kennenlernen möchten.

Die Wallfahrtskirche der Madonna d’Ongero hat zahllose Scharen von Pilgern empfangen, die nach Frieden, Gebet und einer tiefen Verbindung zu ihrem Glauben suchten. Es ist nicht nur ein wichtiges religiöses Zentrum, sondern auch ein künstlerisches Juwel, das im Laufe der Jahrhunderte viele Geschichten von Glauben, Hoffnung und Wundern erlebt hat.

Mit der Wiedereröffnung erstrahlt das Heiligtum nun in neuem Glanz, bereit, seine Türen für Pilger und Besucher zu öffnen, und bietet ihnen einen Ort des Friedens, des Staunens, der Andacht und der Begegnung.

Wir freuen uns auf Sie!

Pfarrgemeinderat der Pfarrei Carona

Impressionen